Wenn der Hochzeitsfotograf kurz vorher abspringt.
Vor ein paar Monaten hatte ich das tolle Erlebnis Sarah’s & Thomas Hochzeit ultra spontan fotografieren zu dürfen. Die Buchung und Anfrage erfolgte dabei gerade einmal 24 Stunden vorher und lag genau an dem Problem das die eigentlich eingeplante Hochzeitsfotografin absagen musste. Sarah kannte zum Glück bereits meine Arbeit da sie von ihrer besten Freundin das Junggesellenabschiedsshooting geschenkt bekommen hat. Der JGA war eine klasse für sich, alle Freundinnen von Sarah hatten sich auf einem Gartengrundstück in der Nähe von Pleidelsheim versammelt und unter anderem ein Indianertippi und eine gemütliche Lounge aufgebaut. Kurz vor 18 Uhr kam ich dann mit meiner Frau dort an und die Stimmung der Frauen war schon am kochen. Gemeinsam haben wir dann über eine Stunde verschiedenste Motive fotografiert und vor allem den Spaß eingefangen. Von Drohnenaufnahmen bis Rauchbomben war alles dabei.
Der große Tag.
Zwei Wochen später war nun die Hochzeit auf dem Tagesplan und wir haben einen Tag vorher noch die letzten Wünsche geklärt. Primär ging es in der Konversation darum die Braut nach dem Chaos der Absage zu beruhigen. Am folgenden Tag war es dann soweit und ich begab mich nach Besigheim. Im wunderschönen Rathaus, direkt in der Altstadt liegend, fand dann die Zeremonie im kleinen Kreis statt, aufgrund der Corona-Pandemie mussten einige Gäste leider draußen warten. Für mich aus Hochzeitsfotograf ist es bei der Trauung besonders wichtig den Spagat zwischen fotografieren und Unauffälligkeit zu schaffen. Die Zeremonie feiert schließlich das Brautpaar und sollte zu keiner Zeit durch mich unterbrochen oder gestört werden. Gerade deshalb schalte ich meine Kameras auch auf geräuschloses Auslösen, sodass kein Kameraklicken hörbar ist.
Kurz darauf wurde dann das frisch getraute Paar von den übrigen Gästen vor dem Rathaus in Empfang genommen und herzlichst gefeiert. Begleitend durch Sekt, Vesper und Umarmungen wurden Glückwünsche und alte Geschichten ausgetauscht. Bevor die Gäste zum anschließenden Brunch weiterfahren durften, gab es noch eine Beglückwünschung durch jede Menge Luftballons die in den Himmel gelassen wurden.
Für das Brautpaar und mich als Hochzeitsfotografen stand dann aber erstmal das Brautpaarshooting an. Aufgrund des gesetzten Zeitlimits von einer Stunde haben wir festgelegt eine Wanderung durch die Altstadt bis zum Fluss zu machen und immer wieder kleine Stopps an coolen Fotolocations einzulegen. Herausgekommen sind sehr intime, berührende, lustige und vor allem liebevolle Bilder die auch in der Nachbearbeitung keinen großen Schliff mehr benötigt haben. Das wichtigste an diesem Tag jedoch war der Moment an dem ich Sarah erste Bilder gezeigt habe und man spüren konnte wie die Last und Aufregung, rund um das vergangene Chaos, endlich abfielen.